Publications

2012 war ohne Zweifel ein wichtiges Urtikaria- und Angioödemjahr. Generell lässt sich weiterhin eine Zunahme der Anzahl und auch der Qualität an Publikationen zu beiden Erkrankungsbildern verzeichnen. Bei der Urtikaria stand die 4. Internationale Konsensus-Konferenz zur Revision der internatio-nalen Urtikaria-Leitlinien im Mittelpunkt des Interesses, und viele der in 2012 veröffentlichten Arbeiten adressieren Leitlinien-relevante Themen, auch solche, die bei der letzten Leitlinien-Konferenz in 2008 als so genannte „unmet needs“ definiert wurden. So finden sich zum Thema Urtikaria im Vergleich zu früheren Jahren mehr Publikationen zu neuen diagnostischen Verfahren und zur klinischen Prüfung von Therapieverfahren, während Publikationen zur Patho-genese und zu den Ursachen der Urtikaria abgenommen haben. Für das Angioödem gilt, noch mehr als für die Urtikaria, dass die Zahl der Publikationen in 2012 erneut deutlich zugenommen hat. Hier stellt die Publikation der internationalen Leitlinien für das Management des hereditären Angioödems im Dezember 2012, federführend durch die Welt-Allergie-Organisation, einen Höhepunkt dar. Relativ neu in 2012 ist die Publikation von Ergebnissen versorgungsforschender Untersuchungen. Interessanterweise finden sich hier auch erstmals Arbeiten, die die Wahrnehmung des Krankheits-bildes Urtikaria bei Ärzten im Detail untersuchen. In einer Reihe von mehreren Untersuchungen hat das Autorenteam um Karsten Weller niedergelassene Ärzte aber auch Betroffene und Spezialisten an Urtikaria-Spezialzentren zu ihrer Einschätzung bezüglich vieler Aspekte der Erkrankung chronische Urtikaria befragt. Interessanterweise werden Patienten mit Urtikaria in der Niedergelassenen-Praxis durchgehend als überdurchschnittlich teuer, aufwändig, belastend und anstrengend charakterisiert.